Bei mir hat das extreme Schwitzen schon in der Schulzeit angefangen. Es war jedes Mal wie ein Schub, plötzlich war ich klatschnass. Besonders schlimm war es – wie bei den meisten Betroffenen – unter den Achseln und an den Händen. Das extreme Schwitzen brachte mich in der Schule häufig in unangenehme Situationen.
Das extreme Schwitzen war der Horror in der Schule
Das Problem war, dass ich das extreme Schwitzen absolut nicht kontrollieren konnte. Es kam einfach so, obwohl ich gar nicht das Gefühl hatte, dass es warm ist. Peinlich wurde es in der Schule, wenn ich Präsentationen halten musste. Anfangs dachte ich immer, dass das extreme Schwitzen von der Nervosität kommt. Doch es tauchte auch in ruhigen Situationen auf. Zu Referaten habe ich seitdem immer schwarze Kleidung getragen, da man die Schweißflecke darauf weniger sieht. Doch ich bin mir sicher, dass es meine Mitschüler dennoch bemerkt haben, da ich sogar irgendwann Schweißperlen auf der Stirn hatte. Peinlicher geht es wohl nicht, dachte ich mir immer. Doch zum Glück wurde ich deswegen nicht gehänselt. Peinlich wurde es auch, wenn mir beispielsweise – gerade in der Oberstufe – ein Lehrer die Hand gereicht hat. Ich schämte mich für das extreme Schwitzen. Ein weiterer Knackpunkt in der Schule war, wenn ich etwas auf den Tageslichtprojektor auf die Folie schreiben musste. Mit einer Hand hält man die Folie fest und mit der anderen Hand schreibt man. Das Auflegen der Handfläche hinterließ Schweißflecken auf der Folie, die jeder sehen konnte. Meine Eltern sind irgendwann zum Hautarzt, da sie das extreme Schwitzen auch nicht mehr für „normal“ ansahen.
Generell würde ich sagen, dass die Mittel – ein spezielles Deo und ein Pulver für die Schweißdrüsen – das extreme Schwitzen minimiert haben, doch ich fühle mich immer noch nicht wohl. Im Moment spiele ich mit dem Gedanken, meine Schweißdrüsen entfernen zu lassen. Meine Eltern sind zwar dagegen, doch ich bin mittlerweile 20 Jahre alt und könnte es selbst entscheiden.